03.02.2017

Hat Trump einen Verräter in den eigenen Reihen?

Foto: © politicususa

Auffallend viele Interna aus der höchsten Ebene des Weißen Hauses sickerten seit Donald Trumps Amtsantritt vor gerade einmal zwei Wochen an die Presse durch. Es scheint offensichtlich, dass es einen Maulwurf im engsten Machtzirkel des Präsidenten gibt. Was sind dessen Motive und wer könnte es sein?


In schöner Regelmäßigkeit gelangen interne Informationen aus dem Weißen Haus, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, in die Medien und das in rasender Geschwindigkeit. So spekuliert auch die renommierte Washington Post bereits, wo die undichte Stelle liegen könnte. Es scheint, als wolle jemand keine Zeit verlieren, den Präsidenten öffentlich in Misskredit zu bringen und die Proteste gegen ihn am Laufen zu halten, bevor sie abflauen und die Welt sich mit ihm arrangiert.

Da wäre der undiplomatische Gesprachsverlauf zwischen Trump und seinem australischen Kollegen Turnbull, in dessen Verlauf Trump Turnbull wegen seiner Flüchtlingsvereinbarung mit der Vorgängerregierung um Barack Obama angriff, nach welcher die USA regelmäßig ein Kontingent der Flüchtlinge von den Pazifikinseln aufnehmen, die Australien in Camps weit entfernt von der eigenen Küste unterbringt. Trump hält die Vereinbarung für obsolet, machte daraus keinen Hehl gegenüber dem australischen Premierminister. Auch schleuderte er ihm offen an den Kopf, dass das Telefonat mit ihm "das Schlimmste des Tages" gewesen sein soll. Mittlerweile akzeptierte Trump den Fortbestand der Vereinbarung.

Dann war da der geleakte Gesprächsinhalt Trumps mit dem mexikanischen Amtskollegen Enrique Pena Nieto, dem er indirekt drohte amerikanischen Truppen nach Mexiko zu schicken, wenn dieser der von Mexiko ausgehenden Bandenkriminalität nicht Herr wird.

Und zu guter Letzt drang noch die Aufforderung des weißen Hauses an den Richter Hardiman nach außen, wonach er sich eine Art "Cannonball Race" mit dem Rivalen Gorsuch um den Posten des höchsten Richterpostens der USA liefern sollte - eine filmreife Inszenierung. Drei Offizielle der Trump-Administration, die nicht genannt werden wollen, bestätigten dies. Wohl gemerkt keine Oppositionellen, Leute aus den eigenen Reihen. Sie fahren ein hohes Risiko, denn Trump versteht bei Illoyoyalität keinen Spaß. Mittlerweile wurde der Bericht von Trumps Pressesprecher Sean Spicer dementiert.

Handelt es sich also um einen, oder mehrere von Trumps Gegnern platzierte Maulwürfe, die gezielt den Präsidenten diskreditieren sollen? Oder doch "nur" um Vertraute Donald Trumps, die sich über die Medien Gehör verschaffen wollen, weil sie über Trumps Art zu regieren besorgt sind und ihre Ratschläge ignoriert werden? Egal, welches Szenario zutrifft, angenehm ist keines von beiden für den neuen Präsidenten und er tut gut daran, das Leck schnell abzudichten, ehe es nicht mehr zu kontrollieren ist und er am Ende untergeht.

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