02.02.2017

Wild Wild Germany

Foto: © United Artists

Deutschland im Jahre 2017. Nicht nur gefühlt, auch statistisch belegbar ist Deutschland unsicherer geworden. Dies liegt nur zum Teil am unkontrollierten Import gewaltaffiner Krimineller, auch die oftmals zu lasche Justiz wirkt wie ein Brandbeschleuniger, weil die zu erwartenden Strafen wenig Abschreckungspotenzial entfalten. Die tschechische Regierung rät ihren Bürgern aufgrund des islamisch motivierten Terrors in Deutschland und Frankreich zur Bewaffnung. Ist das wirklich eine sinnvolle Idee?


Gestern war beim Onlineportal der WELT ein Artikel über den 63jährigen Hausbesitzer Dieter B. aus Hamburg zu lesen, der in Notwehr den Räuber Moustapha A. erschoss, nachdem dieser sich mit einem Komplizen gewaltsamen Zugang zu seinem Haus verschaffte. Dieter B. befand sich zum Zeitpunkt des Verbrechens mit seinem 92jährigen, pflegebedürftigen Vater allein im Haus und man kann wohl davon ausgehen, dass die Aggressoren entkommen wären, wenn er das Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht in die eigenen Hände genommen hätte. Übrigens hatte Dieter B. keine Waffenbesitzkarte und wurde deshalb wegen illegalen Waffenbesitzes nachträglich verurteilt.

Wie in den USA üblich, wo man in mehr als 30 Bundesstaaten sogar das Recht hat, einen Einbrecher zu erschießen ("Stand-your-ground-law"), verteidigte sich Dieter B. selbst, statt nur auf rechtzeitiges Eintreffen der Polizei zu hoffen. Dies hat ihm und seinem wehrlosen Vater womöglich das Leben gerettet. Auch für andere Opfer schwerer Gewalt, von Raub über Vergewaltigung bis Mord, kam die Hilfe des Staates in jüngster Zeit zu spät.

Nun ist klar, dass die Polizei nicht immer rechtzeitig vor Ort sein kann und dies war selbstredend auch vor dem September 2015 nicht anders. Und doch bleibt das Gefühl, dass die Polizei zusehends machtloser wird, da personell wie materiell überfordert und durch fehlende Rückendeckung der oft politisch opportunen Justiz im Stich gelassen. Denn was nützt es, wenn gefasste Straftäter, selbst im xten Wiederholungsfall und bei offensichtlicher Gefahr für die Bevölkerung, wieder auf freien Fuß gesetzt werden? All dies untergräbt die Autorität des Staates, zieht weitere Kriminelle aus dem Ausland an, wie das Licht die Motten und bewirkt das Erstarken von Parallelgesellschaften, die nur nach ihren eigenen anarchischen Regeln handeln, in deren eroberten Gebieten mitten in Deutschland das Grundgesetz faktisch außer Kraft gesetzt ist und wo selbst die Polizei sich nur noch in Mannschaftstärke hintraut.

Die linken Politiker und deren Verbündete in Justiz und Medien, die sich offensichtlich nach Anarchie sehnen, haben es so gewollt und bekommen nun geliefert, was sie bestellt haben. Dumm nur, dass wir alle die stark gesundheits- und eigentumsgefährdende Suppe auslöffeln müssen, die uns die "Eliten" eingebrockt haben. Nur, sollten wir uns deshalb tatsächlich bewaffnen und das Recht in die eigene Hand nehmen?

Bürgerwehren als Partner der Staatsgewalt?


Ja, meint der tschechische Präsident Milos Zeman und begründet es wie folgt: "Die Anschläge von Paris haben doch gezeigt: Wenn nur ein bis zwei Menschen sich mit Waffen gegen die Angreifer verteidigt hätten, hätte es nicht so viele Opfer gegeben. Es ist notwendig, dass sich die Bürger gegen Terroristen bewaffnen." und sein Innenminister  Milan Chovanec fügt hinzu "Im 21. Jahrhundert hat sich die Sicherheitslage in Europa dramatisch verschlechtert. Wir wollen deshalb, dass tschechische Waffenbesitzer zu Partnern des Staates werden. Nur allein darum geht es." 

Nur gilt es folgendes zu bedenken: Will man sich als Bürger Attentätern in den Weg stellen, reicht es nicht, wie der eingangs erwähnte Hamburger Hausbesitzer eine Schusswaffe im Haus zu haben. Man müsste sie permanent bei sich tragen. Natürlich ist das selbst für Besitzer einer Waffenbesitzkarte hierzulande nicht erlaubt, weshalb entweder das Gesetz geändert werden müsste, oder man sich zum illegalen Tragen einer Waffe entscheiden müsste.

Aber ist das wirklich erstrebenswert? Es würde mit Wildwest-Verhältnissen einhergehen, wodurch eine Schlägerei schnell zu einer Schießerei eskalieren könnte, wodurch Kinder auf Kinder schießen würden, weil sie einfacher an Waffen kämen, oder wodurch eine falsch erkannte Gefahrenlage im Zweifel mit dem Revolver gelöst würde, statt sich als Missverständnis herauszustellen. Abgesehen davon würde es auch muslimischen Radikalen den Zugang zu Waffen erleichtern. All dies würde unschuldige Leben kosten.

 Aber es würde auch die Botschaft aussenden, dass diese Gesellschaft sich wehrt. Dass sie nicht tatenlos der Gesetzlosigkeit bestimmter Gruppen und dem Versagen der Staatsgewalt zusieht. Dass sie Wohlstand und Sicherheit nicht kampflos den Invasoren überlässt und sich nicht unterwirft. Doch glaube ich fest daran, dass die Nachteile eines solch liberalen Waffenrechtes deutlich schwerer schwiegen, als die Vorteile.

Was wir stattdessen tun müssen, ist die Herrschenden mit friedlichen Mitteln abzusetzen, so, wie es im Herbst 1989 in der ehemaligen DDR geschah, damit ein Umlenken in der Politik vollzogen werden kann, zurück zu Recht und Ordnung. Wer sich darauf allein nicht verlassen möchte, dem steht es ja frei, Reizgas mit sich zu führen. Oder für den Fall spontaner sportlicher Ertüchtigung ein amerikanisches Sportgerät im Auto zu haben. Besser man hat, als man hätte.

2 Kommentare:

  1. Um das Geschriebene einigermaßen vernünftig beurteilen zu können müßte man wissen, wie es eigentlich mit den hier zitierten Wildwestverhältnissen in der Schweiz aussieht.

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    1. Auch in der Schweiz darf man trotz liberaler Waffengesetzgebung nicht ohne weiteres mit einer Schusswaffe herumlaufen, genau das muesste man aber, wenn man dem Rat von Milos Zeman folgen wuerde.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Waffengesetz_(Schweiz)#Waffentragen

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